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Da blüht uns was

Jetzt hat der Pollenflug wieder Hochsaison. So lästig die Beschwerden für Allergiker sind: Bei Heuschnupfen helfen bewährte Mittel aus der Apotheke und einfache Tipps für den Alltag.

Es zeigt sich das erste zarte Grün. Knospen brechen auf. Überall ein einziges Sprießen und Blühen. Der Frühling ist da. Toll! Wobei … Gehören Sie auch zu jenen, die die neue Jahreszeit statt mit einem „Juchhu!“ mit einem kräftigen „Hatschii!“ begrüßen – und das gleich drei- bis viermal hintereinander? Regelrechte Niesattacken sind typisch, wenn jemand allergisch auf Blütenstaub reagiert. Die Frühlingsluft ist jetzt voll davon. Bäume, Sträucher und Blumen verbreiten gerade ihr Erbgut in aller Winde.

Zum Leidwesen von Allergie-Geplagten. Etwa jeder vierte bis fünfte Deutsche reagiert verschnupft auf die winzigen Pflanzenteile. Genauer gesagt wertet das körpereigene Immunsystem die an sich harmlosen Eiweißstoffe in den Pollen als Eindringlinge. Als Folge schüttet der Körper vermehrt entzündungsfördernde Botenstoffe wie Histamin aus. Die Körperabwehr läuft nun wie bei Krankheitserregern zur Hochform auf. Für Betroffene bedeutet das: Die Augen fangen an zu brennen, es juckt in Nase, Augen oder Rachen. Viele Heuschnupfenpatienten fühlen sich erschöpft. Zudem kann sich aus einem Heuschnupfen später ein allergisches Asthma entwickeln.

Woher das Übel kommt, ist bekannt: So kann die Neigung zur Allergie vererbt sein. Auch Zigarettenrauch oder eine übertriebene Hygiene in der Kindheit leisten ihr Vorschub. Ebenso setzt Risikopatientinnen und Risikopatienten die zunehmende Luftverschmutzung durch Feinstaub, Stickoxide oder Dieselruß zu. An stark befahrenen Straßen klagen Menschen vermehrt über Heuschnupfen. Nicht zuletzt wirkt sich der Klimawandel aus: Wegen der zunehmenden Erderwärmung und der erhöhten CO2-Konzentration beginnt der Pollenflug nicht nur früher, er endet auch später im Jahr. Und: Exotische Pflanzen fühlen sich zudem immer heimischer hierzulande. Allen voran die Ambrosia: Ihre extrem vielen Pollen sind besonders klein und gelangen tief in die Lunge.

Hilfe bei akuten Beschwerden

So sehr einem der Blütenstaub zusetzen kann: Es gibt viele Möglichkeiten, die Beschwerden abzumildern. Wichtig: Die Ärztin oder der Arzt muss zuerst die Diagnose stellen, um herauszufinden, ob und worauf jemand überempfindlich reagiert. Dafür träufeln sie mutmaßliche Auslöser auf die Haut und ritzen oder piksen sie an der Stelle leicht an. Im Falle einer Allergie rötet sich die betroffene Stelle, außerdem bilden sich dort Quaddeln.

Steht fest, dass die Pollen von Birke, Erle oder Haselnuss für die Attacken verantwortlich sind, hilft das pharmazeutische Personal in der Apotheke weiter, das fachkundig zu rezeptfreien Mitteln berät. Linderung können Nasenspülungen mit Salzlösung verschaffen. Bei akuten Beschwerden gelten Antihistaminika als Mittel der Wahl. Sie hemmen den Botenstoff Histamin, der die Allergie fördert. Als Tablette oder Tropfen genommen, wirken sie nach etwa einer Stunde – und dann für 24 weitere Stunden. Lokal als Nasenspray oder Augentropfen angewandt, zeigt sich ein Effekt schon nach wenigen Minuten – allerdings hält er nicht so lange an. Gut zu wissen: Moderne Antihistaminika wie Cetirizin, Loratadin, Desloratadin oder Levocetirizin machen deutlich weniger müde als ältere Präparate. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die Arznei vorm Schlafengehen anwenden.

Lokal wirksam sind kortisonhaltige Nasensprays, die allerdings erst nach einigen Tagen wirken. In hartnäckigen Fällen können verschreibungspflichtige Kombinationssprays mit Antihistaminika und Kortison sinnvoll sein. Fragen Sie rechtzeitig vor der Pollensaison in der Apotheke nach Nasensprays mit Cromoglicinsäure. Dieser Wirkstoff zeigt seine Effekte erst nach zwei bis drei Wochen. Alternativ bieten ergänzend bilanzierte Diäten zur Deckung des spezifischen Nährstoffbedarfs bei Allergien (z.B. immunoBON, Kijimea K53 und Allvent) die Möglichkeit allergische Symptome auf natürliche Weise zu lindern.

An die Pollen gewöhnen

Ein weiterer Trost für Sie als Heuschnupfen-Patient: Sie können nicht nur gegen die akuten Beschwerden etwas tun. Auch langfristig können Sie sich wappnen. Denn die körpereigene Abwehr lässt sich gegen die Allergene stärken, Fachleute sprechen dann von einer spezifischen Immuntherapie. Nach und nach verabreicht Ihnen die Ärztin oder der Arzt regelmäßig winzige Pollenmengen, entweder über die Haut oder als Präparat zum Einnehmen. Die Dosis wird langsam gesteigert, damit sich der Körper daran gewöhnt und weniger heftiger reagiert. Gut, wenn Sie mindestens drei Jahre bei der Stange bleiben: Dann lassen sich mit der Immuntherapie die besten Erfolge erzielen. Rechtzeitig im Winter begonnen, spüren Sie im Idealfall schon in der ersten Pollensaison, dass Ihnen Birke oder Haselnuss viel weniger anhaben also sonst.

So haben die Pollen weniger Chancen:

  • Der beste Schutz fürs Baby: In den ersten vier bis sechs Monaten das Kind voll stillen, ohne Zufüttern. Ist das nicht möglich, brauchen Risikokinder in den ersten Monaten eine spezielle Milch (Hydrolysatnahrung).
  • Wenn möglich bei starkem Pollenflug nicht im Freien aufhalten. Auf die amtliche Pollenflugvorhersage achten.
  • Nach dem Aufenthalt im Freien:  Waschen Sie die Haare vorm Zubettgehen.
  • Tragen Sie im Schlafzimmer nur Kleidung, die nicht mit Pollen behaftet ist. Pullover oder Blusen, die sie im Freien anhatten, nicht dort aufbewahren.
  • Lassen Sie die Wäsche nicht im Freien trocknen.
  • Staubsaugen Sie öfter, am besten mit Spezialfiltern (HEPA-Filter). Wechseln Sie die Filter im Freien aus. Oder benutzen Sie Wasserfilter.
  • Lüften Sie die Räume, wenn wenig Blütenstaub in der Luft liegt. Das kann je nach Pollenart unterschiedlich sein. Erkundigen Sie sich beim Allergologen. Sinnvoll ist, am frühen Morgen vor acht Uhr die Fenster zu öffnen.
  • Bringen Sie ein Spezialvlies am Fenster im Schlafzimmer an.

Bildquelle: GettyImages swissmediavision

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